Chemotherapie und Strahlentherapie können, während sie bei der Behandlung von Neoplasien hochwirksam sind, auch gesundes Gewebe schädigen. Insbesondere kann der Verdauungstrakt stark betroffen sein. Schwere Entzündungen, Läsionen und Ulzerationen können auftreten. Bei Patienten können starke Schmerzen, Übelkeit und Magen-Enteritis auftreten. Sie sind auch sehr anfällig für Infektionen., Die Störung (Mukositis) ist eine dosislimitierende Toxizität der Therapie und betrifft jährlich rund 500 000 Patienten weltweit. Mund-und Darm-Mukositis ist multifaktorieller Natur. Die Störung oder der Verlust von sich schnell teilenden epithelialen Vorläuferzellen ist ein Auslöser für den Ausbruch der Störung. Die tatsächliche Funktionsstörung, die sich manifestiert, sowie deren Schwere und Dauer werden jedoch stark durch Veränderungen anderer Zellpopulationen, Immunantworten und die Auswirkungen der Mund-Darm-Flora beeinflusst. Diese Komplexität hat die Entwicklung wirksamer palliativer oder präventiver Maßnahmen behindert., Neuere Studien haben sich auf die Verwendung von bioaktiven/Wachstumsfaktoren, Hormonen oder Interleukinen konzentriert, um den Epithelstoffwechsel zu modifizieren und die Anfälligkeit des Trakts für Mukositis zu verringern. Einige dieser Behandlungen scheinen ein beträchtliches Potenzial zu haben und befinden sich derzeit in klinischer Bewertung. Diese Übersicht befasst sich mit den zellulären Veränderungen und Wirtsreaktionen, die zur Entwicklung einer Mukositis der Mundhöhle und des Gastrointestinaltrakts führen können, sowie dem Potenzial bestehender und neuartiger palliativer Maßnahmen zur Begrenzung oder Vorbeugung der Störung., Gegenwärtig verfügbare Behandlungen verhindern keine Mukositis, können aber ihre Schwere begrenzen, wenn sie in Kombination verwendet werden. Schlechte Mundgesundheit und bestehende Epithelschäden prädisponieren Patienten für Mukositis. Die Beseitigung von Zahnproblemen oder die Minimierung bestehender Schäden am Verdauungstrakt vor Therapiebeginn verringert deren Anfälligkeit. Maßnahmen, die die Flora des Traktes vor der Therapie reduzieren, können ebenfalls hilfreich sein. Erhöhte Produktion von freien Radikalen und die Induktion von Entzündungen sind frühe Ereignisse in der Entstehung von Mukositis., Die prophylaktische Verabreichung von Aasfängern oder Entzündungshemmern kann einigen dieser therapievermittelten Wirkungen sowie dem Einsatz einer Kryotherapie teilweise entgegenwirken oder einschränken. Die regelmäßige Anwendung von Mundwässern, Mundlacken, Antibiotika und Analgetika ist vor und während des Verlustes und der Ablation der Epithelschicht unerlässlich. Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor / Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor oder die Verwendung einer Laserlichttherapie können die Restitution und Reparatur unterstützen. Glutaminpräparate können in der Reparatur – /Erholungsphase von Vorteil sein.

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